Ich habe hier sicher schon mal erwähnt, dass ich das Abnehmen mit LowCarb versuche. Heute möchte ich das mal ein bisschen genauer erzählen.
Ich bin Anhänger der Logi-Methode…
Die sagt im Wesentlichen aus, dass man Gemüse unbegrenzt essen kann (solange es nicht stärkehaltig ist) und auf dem Teller Gemüse zu Eiweiß im Verhältnis von 2/3 zu 1/3 sortieren soll. Außerdem gesunde Fette und viel trinken und Sport machen.
In der Praxis bedeutet das, dass man viele Lebensmittel hat, die gut und unbegrenzt gegessen werden dürfen, außerdem viele, von denen man täglich ein wenig essen darf und nur wenige, die man selten oder gar nicht essen sollte.
Die Logi-Methode ist also einfach, erlaubt viel und fordert wenig. Man muss nicht rechnen, messen, wiegen oder zählen. Aber man hat auch keinerlei Kontrolle außer der Waage. Das heißt, wenn man nicht abnimmt, obwohl man keine Schoki oder ähnliches gegessen hat, dann hat man zwar lecker gegessen, aber das Ziel trotzdem nicht erreicht.
Natürlich ist es toll, wenn der Stoffwechsel sich einpendelt und man genußvoll essen kann und tolle Blutwerte hat und sich wohlfühlt, aber unterm Strich will ich doch ABNEHMEN.
Deshalb habe ich Ende letzten Jahres was ausprobiert. Und zwar LCHF.
Ich kenne inzwischen einige Bloggerinnen, die damit toll in relativ kurzer Zeit abgenommen haben. Also wollte ich das mal versuchen.
Der Unterschied zu Logi ist, dass man viel stärker auf die Reduktion der KH achtet, Eiweiß ebenso kontrolliert und dafür den Fettanteil hochfährt.
In der Praxis heißt das: Gemüse einschränken, Fleisch einschränken, Fett auf hohem Niveau halten.
Da es bei jeder Ernährungsweise ja unterm Strich auf die Kalorienbilanz ankommt und man bei LCHF viel Fett zu sich nimmt, sind die Portionen kleiner und man kommt sehr schnell auf die erforderliche Kalorienzahl pro Tag.
Es hat toll funktioniert. Ich habe viel Gewicht verloren (davon war auch etwas Wasser) und das Essen war lecker. Aber wenn man will, dass es wirklich funktioniert, muss man sich selbst kontrollieren. Ich muss also zählen und wiegen und rechnen. Außerdem ist die Auswahl der Lebensmittel deutlich begrenzter. Es kommt nämlich unterm Strich neben den Kalorien auf das richtige Verhältnis von KH + Eiweiß im Vergleich zu Fett an. Dem sogenannten Skaldeman-Ratio.
Da man Eiweiß und KH zusammenzählt, darf man also weder vom Gemüse noch vom Fleisch unbegrenzt viel essen. Der Hauptanteil der Kalorien kommt also vom Fett. Und das ist mein Hauptproblem.
Ich werde emotional nicht satt.
Mein Bauch ist zwar satt, aber ich bin nicht zufrieden. Ich darf nicht „einfach“ essen, worauf ich Lust hab, ich muss abwiegen, ich muss streng sein. Das ist nicht leicht und locker.
Dafür sehe ich tolle Erfolge.
Tja, seitdem ich das Experiment abgebrochen habe, ringe ich mit mir, ob ein zweiter Versuch mir nicht wirklich guttun würde. In den vergangenen Monaten sah es dann so aus, dass ich eigentlich keine der beiden Ernährungsweisen richtig gemacht habe.
Für Logi ist es zu wenig Gemüse und das Verhältnis zum Eiweiß stimmt nicht. Für LCHF zuviele KH, zuviel Eiweiß und viele falsche Lebensmittel.
Das frustriert mich.
Denn vom Kopf her ist es doch eigentlich ganz einfach. LCHF ist erfolgreicher, also wenn ich 6 Monate durchhalten würde, wäre ich einen Riesenschritt weiter. Was zählen schon 6 Monate in einem Leben von hoffentlich mehr als 80 Jahren? Ich würde meine Ziele erreichen, ich würde weniger Gelenkschmerzen haben, ich würde mich leichter fühlen, ich würde schönere Klamotten tragen können.
Und wenn ich danach weiter einigermaßen LowCarb leben würde, würde ich sicher auch nicht viel zunehmen. Ich könnte danach also locker und leicht vor mich hinleben.
Was sind schon 6 Monate Verzicht, wenn man so viele Vorteile davon hat?
Tja, wie gesagt, in der Theorie ist es mir klar. Aber in der Praxis schaffe ich es einfach nicht.
Mal abwarten, wie es sich die nächsten Wochen entwickelt.